Nachhaltigkeit im Einkauf – die Verantwortung ist groß

Beim Thema Nachhaltigkeit stehen wir alle im Einkauf unmittelbar in der Verantwortung. Nehmen wir zum Beispiel die wertvollste Ressource, die wir haben – Wasser. Zwar besteht unsere Erde zu 71 Prozent aus Wasser, doch nur ein Prozent davon ist Trinkwasser. Umso wichtiger ist es, sparsam und verantwortungsbewusst damit umzugehen. Die Wasserverschmutzung und die Erderwärmung sind zwei globale Aspekte, die auch die Industrie und damit den Einkauf betreffen. Der Einkauf hat viele Möglichkeiten für nachhaltiges Agieren und sollte diese unbedingt nutzen.

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Nachhaltigkeit im Einkauf beinhaltet unter anderem die Prüfung von Lieferketten, Verkäufern, Unternehmen und Verträgen. Selbstverständlich lässt sich nicht alles perfekt umsetzen, dennoch liegt es an uns, im Einkauf und der Supply Chain Schritte für mehr Nachhaltigkeit zu gehen. Auch wir persönlich sind gefragt – mir geben beispielsweise aktuelle Zahlen in Bezug auf den Wasserverbrauch zu denken. Laut Statista lag der tägliche Pro-Kopf-Verbrauch von Trinkwasser in Deutschland im Jahr 2021 bei 129 Litern. Wir können uns vorstellen, dass der Verbrauch in der Industrie noch höher ist. Pro Tag sind darin 36 % für Baden, Duschen und Körperpflege enthalten, 27 % macht die Toilettenspülung aus und 12 % werden für das Wäschewaschen verwendet. Wenn überhaupt, dann nutzen wir nur wenige Liter, um sie wirklich zu trinken. Mit solchen und ähnlichen Zahlen vor Augen fällt es mir leichter, den immer wichtigeren Rohstoff Wasser im Sinne der Nachhaltigkeit im Blick zu haben.

Die Ausrichtung verändern

Als Einkäufer, Einkäuferinnen und Leiter von Einkaufsabteilungen können wir beispielsweise den Wasserverbrauch im eigenen Unternehmen sowie den unserer Lieferanten im In- und Ausland besser kontrollieren. Das Thema Nachhaltigkeit in der Supply Chain ist für mich ein großes Anliegen geworden. Ich habe dahingehend auch meine Branchen und Hauptkunden ein wenig verändert und bin derzeit viel in Bereichen tätig, die sich mit neuen Technologien und alternativen Energien beschäftigen. An dieser Stelle übernehme ich mit meinem Unternehmen Verantwortung, indem ich mein Wissen an Unternehmen weitergebe, die nachhaltig wirtschaften.

Was bedeutet Nachhaltigkeit

Jetzt haben wir viel über Nachhaltigkeit gesprochen, doch was genau ist darunter zu verstehen? Nachhaltigkeit bedeutet, den Bedürfnissen heutiger Generationen Rechnung zu tragen, ohne die Möglichkeiten zukünftiger Generationen zu gefährden, ihren eigenen Bedürfnissen nachzukommen. Und was bedeutet das für den Einkauf? Für diesen gilt, Prozesse, Produkte und Dienstleistungen so zu beschaffen, dass sie von der Herstellung bis zur Entsorgung eine Vielzahl von sozialen, ökologischen und ökonomischen Faktoren berücksichtigen. Und sich dabei so gering wie möglich negativ auf Umwelt und Mensch auswirken. Das ist eine sehr große Verantwortung für das Supply Chain Management und alle Einkäuferinnen und Einkäufer. Konkret heißt es also, nicht nur auf die Herkunft und den Preis der eingekauften Dienstleistungen und Produkte zu achten, sondern auch auf die Verwendung und Entsorgung.

Der Einkauf der Zukunft ist nachhaltig

In immer mehr Stellenausschreibungen und Unternehmen sehe ich mittlerweile, dass hinter der Abkürzung SCM für Supply Chain Management ein weiteres S steht und es so zum SSCM, Sustainability Supply Chain Management, wird. Hier sehen wir also schon eine Entwicklung hin zu mehr Nachhaltigkeit, denn die Aspekte Ökologie, Ökonomie und Soziales werden in Zukunft immer wichtiger. Wenn Sie Ihre Supply Chain künftig nachhaltiger ausrichten wollen, genügt es allerdings nicht, den Lieferanten nur über Ihre Ansprüche zu informieren und zu kontrollieren. Vielmehr sollten Sie auch hier auf eine gewinnbringende Zusammenarbeit setzen, die echte Chance und wertvolle Potenziale beinhaltet. Demnach reichen SSCM-Ansätze, die allein auf die Risikovermeidung ausgerichtet sind, nicht aus, sondern es braucht klare, umsetzbare und zukunftsfähige Lösungen.

Wie setzen Sie das Thema Nachhaltigkeit in Ihrem Einkauf um? Ich freue mich darauf, mit Ihnen auf LinkedIn oder in einem persönlichen Termin darüber zu sprechen.

Mehr zu diesem und anderen Themen für zukunftssichere Strategien im Einkauf gibt es auch zum Nachhören in meinem Podcast.


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*Der einfacheren Lesbarkeit halber verwenden wir auf dieser Website das generische Maskulinum. Es ist uns wichtig zu betonen, dass alle Geschlechter sich gleichermaßen angesprochen und willkommen fühlen dürfen.