Workation Wonderland: Tanja Dammann-Götschs Workation-Erfahrungen Teil 2

Workation - der Begriff klingt nach der perfekten Mischung aus Arbeit und Urlaub. Aber wie sieht es wirklich aus, wenn man sich für vier Wochen dem Arbeitsalltag in einem Ferienhaus stellt? Tanja Dammann-Götsch, Einkaufsexpertin und Inhaberin von Dammann-Götsch Consulting, gewährt im Gespräch mit Uwe B. exklusive Einblicke in ihre Workation im September 2023.

Lesen Sie hier die Fortsetzung des spannenden Gesprächs, Teil 1 finden Sie hier

Uwe B.: Welche Vorteile oder positiven Erfahrungen hast du durch die Workation in Bezug auf deine berufliche Tätigkeit gemacht?

Tanja: Ja, im Rückblick fällt mir gerade auf, jetzt wo ich wieder praktisch in meinem Büro in Alzenau bin und mein Team um mich habe, dass die Atmosphäre schon etwas hektischer ist. An der einen oder anderen Stelle fehlt vielleicht die Gelassenheit, die ich während der Workation genießen konnte. Dort dachte ich mir oft: "Nun gut, heute Abend geht es wieder entspannt am Strand entlang." Man findet sich schnell wieder im Hamsterrad des Büroalltags. In diesem Kontext denke ich sehr positiv an die Zeit der Workation zurück. Ich bin außerdem extrem dankbar, dass ich mir die Freiheit nehmen konnte, eine vierwöchige Workation zu erleben. Während der Workation war ich entspannter, würde ich sagen. Jetzt bin ich wieder fokussierter, komme schneller zu Ergebnissen, aber der Büroalltag ist definitiv stressiger. Daher schaue ich mit positiven Gedanken auf die Zeit der Workation zurück. Ende dieser Überlegungen.

Uwe B.: Kannst du Beispiele für Projekte oder Aufgaben geben, die du während deiner Workation bearbeitet hast?

Tanja: Während meiner Workation habe ich mich intensiv mit der strategischen Ausrichtung meines Unternehmens Dammann-Götsch Consulting beschäftigt. Darüber hinaus habe ich digitale Vorträge gehalten und ein Kundenprojekt durchgeführt, das viele Team Calls über den Tag verteilt umfasste.

Uwe B.: Wie hat sich die Umgebung auf deine Arbeitsweise ausgewirkt?

Tanja: Ja, die Umgebung während der Workation hat mir eine feste Routine gegeben, wie ich bereits zu Beginn erwähnte. Ich hatte klare Termine und feste Abgabetermine, was bedeutet, dass ich mich extrem auf meine Arbeitszeiten konzentrieren konnte. Nach getaner Arbeit genoss ich dann das schöne Workation-Feeling, was äußerst motivierend und angenehm war. Ich schätze mich wirklich glücklich, die Möglichkeit zu haben, auf diese Art und Weise zu arbeiten. Die Verbindung zu meinem Team bei Dammann-Götsch Consulting funktionierte ebenfalls positiv auf diese Weise. Definitiv eine bereichernde Erfahrung.

Uwe B.: Wie bist du mit möglichen Ablenkungen und Störungen umgegangen, die in einer neuen Umgebung auftreten können, und wie hast du dich auf deine Arbeit konzentriert?

Tanja: Es war nicht so, dass ich meinen Laptop vom Strandkorb zur Obstwiese oder nach draußen auf die Terrasse mitgenommen habe. Stattdessen hatte ich dort einen festen Arbeitsplatz, einen festen Schreibtisch – mit einem wirklich schönen Blick ins Grüne, muss ich zugeben. Ein Blick, der sogar schöner war als der, den ich in meinem eigentlichen Büro habe. Natürlich gab es auch Ablenkungen und Störungen. In Meetings, besonders bei wichtigen Terminen wie einem digitalen Vortrag oder einem Steering Komitee, darf natürlich nichts schiefgehen – das wäre einfach unprofessionell. In solchen Momenten habe ich meinen Mann gebeten, mit dem Hund ohne mich an den Strand zu gehen, um sicherzustellen, dass ich die nötige Ruhe im Haus hatte. Obwohl es sich um einen Ort mitten im Grünen handelte, wo rechts und links nicht viel los war, gab es dennoch überraschende Elemente. Zum Beispiel, als das Gärtnerteam auftauchte, während ich mitten in einem Call war. Das hatte der Vermieter des Ferienhauses freundlicherweise organisiert. In solchen Momenten musste ich schmunzeln und dachte: "Man kann einfach nicht an alles denken." Diese Erfahrung erinnerte mich daran, dass auch in meinem Büro in Alzenau unerwartete Störungen auftreten können – sei es der Paketdienst, der klingelt, oder ein Mitarbeitender, der seinen Schlüssel vergessen hat und hoch muss. Solche Dinge sind definitiv auch hier machbar.

Uwe B.: Welche Tipps oder Ratschläge würdest du anderen Fachleuten geben, die darüber nachdenken, eine Workcation zu machen?

Tanja: Es ist wichtig zu betonen, dass Workation keine reine Erholungsreise ist, sondern Arbeit beinhaltet. Während dieser vier Wochen habe ich mir oft gesagt: "Tanja, das war der Deal." Während andere die Gegend erkundeten und sich an schönen Orten aufhielten, war ich im Büro und habe gearbeitet. Es war eine bewusste Entscheidung, die ich getroffen hatte, um überhaupt die Möglichkeit zu haben, vier Wochen weg zu sein. Die Gewissheit, dass das WLAN einwandfrei funktioniert, war dabei entscheidend. Dies hatte ich vorher in mehreren Anrufen abgeklärt. Auch wenn die digitale Vorbereitung etwas Stress mit sich brachte, war es unerlässlich, alle Geräte und Kabel dabei zu haben.

Die elektronische Ausstattung spielte eine große Rolle, und es war wichtig sicherzustellen, dass nichts Wichtiges zu Hause vergessen wurde. Mein Team wusste von meiner Workation und fand es spannend. Sie erkundigten sich nach meinen Erfahrungen, während ich es manchen Kunden mitteilte und anderen nicht. Einige Kunden schienen noch nicht bereit dafür zu sein, und ich wollte keinen falschen Eindruck vermitteln.

Es ist meiner Meinung nach entscheidend, klare Arbeitszeiten festzulegen, so wie man es im Büro oder im Homeoffice tut. Obwohl wir bereits mit dem Homeoffice vertraut sind und dort feste Arbeitszeiten und Erreichbarkeiten haben, bietet die Workation eine einzigartige Möglichkeit, in einer anderen Umgebung zu arbeiten. Es ist definitiv etwas Besonderes und ich kann es jedem nur empfehlen, es einmal auszuprobieren. Die Erfahrung lehrt, dass Workation nicht den ganzen Tag am Strand mit dem Laptop bedeutet. Für mich war diese klare Abgrenzung wichtig, um fokussiert und professionell zu bleiben. Und ja, es ist sicherlich für jeden interessant, es auf seine eigene Weise zu gestalten – ob man nun an verschiedenen Orten arbeitet oder nicht. Der Schlüssel liegt darin, es auszuprobieren und sich bewusst zu machen, dass es nicht nur um den Laptop am Strand geht.

Uwe B.: Gab es unerwartete Erlebnisse oder Begegnungen, die deine Workcation besonders bereichert haben?

Tanja: Das ist jetzt echt auch eine spannende Frage. Ja, es ist so ein, irgendwie wie so ein Glücksgefühl. Also es ist so, „Boah, was alles möglich ist und das wäre vor zehn Jahren gar nicht denkbar gewesen“. Und eben auch die Überlegung, wenn man Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führt und die sagen „Ich möchte jetzt auch mal eine Workation machen“, da auch offen zu sein und auch Vertrauen zu haben. Das, glaube ich, ist auch so eine Bereicherung und auch so ein Gedanke dann, dass man das auch seinem eigenen Team möglich machen kann. Da gehört unheimlich viel Vertrauen dazu. Aber dann funktioniert das ja auch.

Uwe B.: Wie würdest du die Gesamtbilanz deiner Workcation ziehen? War es eine lohnende Erfahrung, die du wiederholen würdest?

Tanja: Die Gesamtbilanz meiner Workation fällt positiv aus. Es ist definitiv möglich, Workation zu nutzen, besonders wenn man den Wunsch verspürt, für längere Zeit einen Tapetenwechsel zu haben. In meinem Fall fand die Workation im Inland statt. Eine Kollegin von mir wagte das Experiment auf Mallorca, stieß jedoch auf Schwierigkeiten mit der Internetverbindung. Es gibt also durchaus Risiken, und es ist wichtig, diese zu berücksichtigen. Wer sich gut im Homeoffice organisieren kann, wird auch mit Workation zurechtkommen. Es ist eine Art Erlebnis, das den Gedanken beflügelt, vielleicht irgendwann ins Ausland zu ziehen und von dort aus zu arbeiten. Die Erfahrung war für mich äußerst lohnend. Trotzdem kam nach der Workation auch die Überlegung auf, ob ich das wiederholen möchte. Work is Work, und Workation ist Workation – diese klare Trennung erschien mir wichtig. Dennoch muss ich gestehen, dass eine echte Workation auch ihren Reiz hat. Offen und ehrlich kann ich sagen: Ja, ich würde es definitiv wiederholen, vielleicht sogar im Ausland, und mein Ziel wäre es, dies in Portugal zu tun.

Uwe B.: Hast du während deiner Workcation neue berufliche Perspektiven oder Ideen gewonnen, die du ohne diese Erfahrung nicht gehabt hättest?

Tanja: Absolut, besonders im Bereich strategischer Themen. Während der Workation konnte ich mich intensiv mit der Erweiterung von Dammann-Götsch Consulting auseinandersetzen: die Vorbereitung auf neue Teammitglieder, die Neuverteilung von Aufgaben und die Einführung neuer Dienstleistungen seit Oktober. Die Workation fühlte sich an wie eine Art Klausur, die es mir ermöglichte, strategisch zu denken. Diese Prozesse fielen mir während der Workation erstaunlich leicht. Ich hatte stets ein kleines Büchlein dabei, um meine Ideen festzuhalten, da die inspirierende Umgebung viele kreative Gedanken hervorbrachte. Die Workation öffnete förmlich mein Hirn für neue Ansätze und gab mir die Möglichkeit, diese zu clustern und aufzuschreiben. Diese Erfahrung nehme ich mit großer Freude aus der Workation mit.


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